

Nach Pleite gegen Spitzenreiter SV ErlbachHallbergmoos – Der VfB Hallbergmoos hatte erneut die Chance, mit einem Sieg die Tabellenführung der Landesliga Südost zu übernehmen. Rauskam wieder einmal Frust. Die Mannschaft belohnt sich einfach nicht für ihren Aufwand und muss sich nach drei Niederlagen in Serie in der elf Mannschaften umfassenden Spitzengruppe nun erst einmal wieder hinten anstellen. Gegen den Klassenprimus SV Erlbach gab es ein 1:2 (0:0).
Das Spiel gegen den Spitzenreiter aus Oberbayern wies eine ganze Reihe von Parallelen mit der letzten Heimniederlage gegen Unterföhring auf. Die Hallberger waren in der ersten Halbzeit haushoch überlegen, einzig die Tore fehlten. In Durchgang zwei verdiente sich eine konternde Gastmannschaft den Sieg, weil der VfB trotz viel Ballbesitzes nur ganz wenige Großchancen kreierte. Den Unterschied machten bezeichnenderweise zwei Standards. Erlbach reichten zwei Ecken für drei Punkte. Der Ball kam jeweils scharf auf den kurzen Pfosten, dort stand der jeweilige Adressat recht ungestört und verwertete mühelos.
„Das waren richtig billige Tore", schimpfte später Gedi Sugzda, der Trainer des VfB Hallbergmoos. Im Videostudium wird er die nächsten Tage noch einmal genau hinsehen, wie man sich zweimal auf die gleiche Art düpieren lassen konnte. Diese gnadenlose Effizienz macht derzeit aber auch den Unterschied zwischen Tabellenführer Erlbach und dem nun sechs Punkte hinterher hechelnden VfB Hallbergmoos.
In der ersten Halbzeit deutete nicht viel auf einen Auswärtssieg hin, weil die Gäste schon im Spielaufbau ihre Probleme hatten. Der Gastgeber störte mit frühem Pressing effektiv und eroberte den Ball oftmals schnell zurück. Damit hatte man gefühlt mehr als die 70 Prozent Ballbesitz, bemühte sich, kam aber eben vor dem Tor kaum zum Abschluss. Den letzten Pässen oder den freien Flanken fehlt es an Genauigkeit. „Uns fehlen nur Kleinigkeiten", sagt Sugzda, der in der aktuellen Durchhänger-Phase die Ruhe bewahrt.
Die gefährlichste VfB-Möglichkeit in der ersten Hälfte war ein Flachschuss von Fabi Diranko (14.), der knapp vorbei ging und den nicht wenige Zuschauer schon im Tor sahen.
Erlbach kam vor der Pause auf und hatte bei einem Konter die erste Chance (43.), um direkt nach der Halbzeit per Ecke das 0:1 zu machen. In der zweiten Halbzeit fuhr die Nummer eins der Liga dann etliche gefährliche Konter und verdiente sich die Führung. Hallbergmoos ging mehr Risiko und wurde belohnt, als der durchgebrochene Tobias Krause unstrittig gelegt wurde. Andreas Kostorz beendete per Elfmeter die Flaute von zweieinhalb Spielen ohne Tor. Jetzt fehlte noch ein weiteres Tor zur Tabellenführung, die Elf gab Gas und wurde kurz vor Schluss von der zweiten Ecke tief ins Herz getroffen.
Nach dem Spiel platzte Sugzda dann ein Stück weit der Kragen, „weil wir auf ein Podest gehoben werden, alle gegen uns besonders motiviert sind und wir immer 110 Prozent für den Sieg geben müssen. Vielleicht beruhigt sich das alles, wenn wir jetzt auf dem neunten Platz stehen." Der Trainer des VfB sieht sein Team zu Unrecht in die Favoritenrolle der Liga gedrängt. „Wir haben junge Spieler aus der Kreisliga geholt", sagte Sugzda, „wir sind nicht so eine Mannschaft wie Türkgücü in der Regionalliga." Man solle doch einmal schauen, in welchen Ligen Spieler von Erlbach oder Grünwald schon aktiv waren. Dennoch: Die Spitzenteams bleiben eng zusammen, und Sugzda kann daran arbeiten, Pläne gegen die immer defensiver stehenden Gegner zu entwickeln.
Quelle: Feisinger Tagblatt 21.10.2019 Autor: Nico Bauer