Stockschießen olympisch? Vielleicht 2030
Der Hallbergmooser Christian Obermeier wurde im Mai 2021 einstimmig zum neuen DESV-Präsidenten gewählt. Ein Grund hierfür war das ihr Vorgänger Christian Lindner Präsident des IFI ( International Federation Icestocksport) wurde und sie ihn als DESV-Präsident in den jahrelang währenden Bestrebungen, das Eisstockschießen olympisch wird unterstützen wollten. Wie sieht es nun nach der WM in der Ritten Arena in Klobenstein, Südtirol Italien aus?
Christian Obermeier:
Gemeinsam hatten wir durch die Tatsache, dass Eisstockschießen in Tokio 2021 die volle Anerkennung durch das IOC erlangt hat, die Hoffnungen, dass wir bei den Olympischen Spielen 2026 in Italien/Mailland erstmalig bei den Winterspielen dabei sind. Bestärkt wurde das Ganze noch durch die Unterstützung des Gastgeberlandes und der nun mittlerweile 53 Mitgliedsländer.Wir hattenalso viele Fürsprecher für unsere Idee, aber das große Ziel Olympia 2026 ist mit Stand heute nicht erreichbar und noch in weiter Ferne. Auch wenn wir 2026 noch nicht ganz aufgegeben haben, die Chancen olympisch zu werden sind noch immer gegeben und 2030 ist nun fest angepeilt.
Sind sie nun sehr enttäuscht, schließlich waren sie nun zwei Wochen bei der WM und kommen nun quasi mit leeren Händen zurück?
Obermeier: Das würde ich nicht so sagen, wir konzentrieren unsere Bemühungen nun auf Olympia 2030 und die EM/WM war ein toller Erfolg. Bei der gleichzeitig abgehaltenen EM und WM der Jugend und Junioren in der ersten Woche und dann bei der WM der Damen und Herren in der zweiten Woche haben die Deutschen Vertreter so hervorragend geschossen, dass es rückblickend eine der siegreichsten Auftritte war, denn so wohl bei der Jugend als auch bei den Erwachsenen hat das deutsche Team den Medaillenspiegel angeführt.
Worüber haben sie sich am meisten gefreut?
Obermeier:Herausragend war natürlich der 3fach Erfolg der Weitschützen Herren (das gab es noch nie bei einer WM), sowie der prestigeträchtige Titelgewinn der Herrenmannschaft, nach dem die Österreicher diesen zuvor 3 mal in Folge gewonnen hatten.
Wie war denn ihr Kontakt zu den Sportlern?
Ich bin nur ein kleines Rädchen im System und hab während meines zweiwöchigen Aufenthalts insbesondere versucht den Sportlern und Trainern den Rücken freizuhalten, für alle Beteiligten stets ein offenes Ohr zu haben und zu beobachten, wo hakt es oder klemmt. Um dann natürlich so gut wie es ging das System wieder zum reibungslosen Laufen zu bringen. Und natürlich gab es viel zu organisieren, viele Gespräche zu führen.Vieles wurde dabei, wie auch die Vorbereitungen im Vorfeld durch Corona erschwert, aber vor Ort wurde viel getestet und dies lief an sich reibungslos ab.
Es tagte ja auch der IFI, hat sich da etwas Neues ergeben?
Ja. Ich war ja der deutsche Vertreter bei der Sitzung des Weltverbands, des IFI und da wurde von allen Nationen einer gravierenden Regeländerung einstimmig zugestimmt. Voraussichtlich ab Oktober wird die Zählweise vom bekannten 3-5-7-9 auf einen Punkt je Stock umgestellt, sodass künftig in einer Kehre max. 4 Punkte geschrieben werden können. Man erwartet sich für das Publikum eine bessere Erklärbarkeit und Verständlichkeit für das Spiel. In wie weit sich das auf das Spiel taktisch auswirkt ,wird man sehen, aus meiner Sicht wird sich da jedoch nicht viel ändern, denn der Bessere wird sich am Ende immer durchsetzen.