Anselm Küchle: „Wichtig, dass die Spieler nicht in einer Flut die Vereine verlassen können“ Ergebnisse der Lösungs-Arbeitsgruppe für Vereinswechsel
Anselm Küchle, Sportlicher Leiter des VfB Hallbergmoos, spricht über die Beschlüsse der Lösungs-Arbeitsgruppe zu Vereinswechseln im Amateurbereich in Folge der Corona-Krise
Hallbergmoos - Anselm Küchle (28), Sportlicher Leiter des Fußball-Landesligisten VfB Hallbergmoos, hätte eigentlich in der Lösungs-Arbeitsgruppe (LAG) für Vereinswechsel mitarbeiten wollen, musste dann allerdings aus beruflichen Gründen seine Teilnahme absagen. Die Ergebnisse trägt er nun aber voll mit.
Herr Küchle, wie bewerten Sie die Wechsellösung?
Es kann keine Lösung geben, mit der am Ende alle glücklich sind. Ich denke jedoch, dass die Vereine bei dieser Lösung geschützt sind – vor allem bei der Frage, ob man einen Fußballer halten kann oder nicht. Mir war es wichtig, dass die Spieler nicht in einer Flut die Vereine verlassen können. So können die Kicker aber auch wechseln, wenn es für sie bei ihren aktuellen Klubs – wegen beruflicher Veränderungen oder eines Studiums beispielsweise – nicht mehr möglich ist zu spielen. Für diese Option hätte ich mich sicher eingesetzt, und die gibt es jetzt.
Bestätigt die Entwicklung den Weg des VfB Hallbergmoos, mit vielen Verlängerungen dem Sommerchaos zu entgehen?
Ich denke schon. Dieser Weg wäre sinnvoll gewesen – egal, was entschieden wurde. Wir haben nicht wegen eines Notfalls mit den Spielern verlängert, sondern vielmehr aus Überzeugung.
Jetzt sind die voraussichtlichen Wechselmodalitäten bekannt. Was erwarten Sie in den kommenden Wochen – eher einen Sommerbasar oder Ruhe?
Das wird jetzt sicherlich sehr interessant. Ich denke jedoch, dass die Zeit ruhiger wird, als es die bisherigen Sommerphasen waren. Das habe ich so in meinen Gesprächen mit Spielern herausgehört. Viele haben ihren Vereinen zugesagt und wollen dort auch die Saison zu Ende spielen. Ich denke, dass es viele Fußballer gibt, die ihr Wort gegenüber ihren aktuellen Klubs halten werden, und dass es schon allein deshalb weniger Vereinswechsel geben wird.
Interview: Nico Bauer/ Quelle Freisinger Tagblatt 3.6.2020