Wenn Anna Klug drei Wünsche frei hätte, dann wären das: Ein rascher Tennishallenbau, endlich einen „g'cheidn" Sportwirt und mehr Trainer zu bekommen. Ansonsten ist die VfB-Chefin ganz zufrieden. Der Verein setzt seinen Wachstumskurs fort und darf auf die bewährten Funktionärinnen bauen.
Einstimmig bestätigten 47 Mitglieder Anna Klug, Renate Hofbauer und Michaela Reitmeyer als Führungstrio für weitere zwei Jahre - allerdings zum letzten Mal in dieser Konstellation, wie Klug ankündigte. Schriftführerin ist Ulrike Bracht, Jugendleiter bleibt Nils Matzkowitz. Neu als Kassenprüfer sind Ludwig Brandstetter und Fiete Reuther.
Aktuell treiben 2135 Mitglieder in zehn Abteilungen Leistungs- und Breitensport. Davon sind 902 Kinder und 201 junge Erwachsene (bis 26). Über 200 Ehrenamtliche und Trainer halten den Betrieb am Laufen. „Mit Liebe und Leidenschaft für den Sport und den Verein", so Klug. „Gebt dieses Gefühl weiter. Wir wachsen und brauchen Verstärkung." Auch die Hallenkapazitäten würden allmählich knapp: „Wir stehen uns auf den Füßen."
Noch längst nicht so weit wie erhofft, ist man beim Tennishallenbau: Erst unterlief dem VfB ein Ausschreibungsfehler, dann kamen Corona, Energie- und Ukraine-Krise. Heißt: Alles auf Anfang stellen und u.a. ein neues Energiekonzept erarbeiten. Im Juli soll Ausschreibungsstart sein. Es wird mehr kosten als die bisher veranschlagten zwei Millionen Euro. Nun hofft und bangt man, dass es dem VfB nicht so ergeht wie den Neufahrner Sportfreunden. Denn auch der VfB braucht wegen einer Gemeindebürgschaft das „Go" der Kommunalaufsicht im Landratsamt. Weil in Neufahrn zu lange geprüft wurde, musste man die Segel streichen. „Wenn's bei uns auch so lange dauert, müssen wird sehen, ob Geld, Kredit und Kraft reichen", machte Klug deutlich.
Bürgermeister Josef Niedermair bekundete Wohlwollen. Allerdings: „Der VfB hat keine großen Vermögenswerte. Wir dürfen nur bürgen, wenn eine reelle Chance auf Rückzahlung besteht." Im Rathaus sei man gewillt, Zuschüsse zu erhöhen.
Dass man das Jahrestreffen im Alten Wirt durchführte, ließ schon erahnen, dass es – wieder einmal - Probleme mit Pächter der Parkwirtschaft gibt. „Ich würde uns einen echten und guten Sportwirt wünschen, der gut und günstig auftischt und eine Begegnungsstätte schafft", sagte Klug.
Es gibt wohl schon zwei neue Bewerber. Der Gemeinderat wird Anfang Juli entscheiden, wer nun als sein Glück auf schwierigem Terrain versuchen soll. „Es dauert bis Ende September, bis wir den jetzigen Pächter raushaben", so der Bürgermeister.
Die Berichte aus den Abteilungen stimmten indes positiv: Die Mini-Abteilungen wie Radsport (27 Mitglieder), die jüngste Sparte Basketball, die große Fitness-Abteilung (976 Mitglieder), Stockschützen, Kegler und Tischtennis feierte schöne Erfolge – auf internationaler wie lokaler Ebene, ganz oben oder im Mittelfeld.
Eine eindringliche Mahnung richtete Martin Gilch, Leiter der Fußballabteilung, an die Mitglieder: „Es ist wirklich beschämend, mit welcher Erwartungshaltung manche hier agieren - ohne sich selbst einzubringen. Sollte sich die Einstellung der angesprochenen Personen nicht ändern, wäre es kein Wunder, wenn Leute das Handtuch werfen."
Text und Bilder dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt von Eva Oesterreich/ Merkur/ Der Hallberger