Er war ein Kavalier der alten Schule, charmant, freundlich und großzügig, der am 25.9.1929 geborene Herbert Matzkowitz.
Am Ende des Krieges war der damals 16 jährige mit einem Freund aus Berlin Richtung Ulm geflüchtet. Aber auf ihrem Weg dahin landeten sie in Hallbergmoos und konnten die Isarbrücke wegen Hochwassers zunächst nicht überqueren. Schließlich blieb Herbert in Hallbergmoos und sein Freund zog weiter zu dessen Verwandtschaft. Er begann zunächst auf einem Bauernhof und später auf dem Bau zu arbeiten, kaufte sich ein Grundstück und lernte in unmittelbarer Nachbarschaft seine spätere Frau, Susanne, kennen und lieben. Die beiden heirateten und bekamen eine Tochter, Gabi und drei Söhne, Wolfgang, Harald und Walter. Inzwischen gehören 5 Enkelkinder und 5 Urenkelkinder zur Nachkommenschaft.
Sein ganzes Leben lang war Herbert Matzkowitz sportlich.
Er war Mitglied im VfB und gehörte der Tischtennisabteilung seit ihrer Gründung im Jahr 1973 (16.12.1973) an. Dem Verein blieb er bis zu seinem Tod am 6.5.23 treu, er wurde 2013 für seine 40jährige VfB-Zugehörigkeit ausgezeichnet und war zudem Ehrenmitglied des VfB Hallbergmoos. Jahrelang hatte er erfolgreich in der ersten und zweiten Tischtennis-Mannschaft gespielt und selbst mit 60 Jahren stand er noch sportlich hinter der Platte. Erst sein abnehmendes Augenlicht und die spätere Erblindung stoppten ihn an der Ausübung seines Lieblingssports. Aber seine Tischtennisgene blieben in der Familie, denn sowohl seine Kinder Wolfgang, Gabi, Walter und Harald, als auch seine Enkelkinder Anna und Nils wurden Fans dieses Sports und standen (stehen) viele Jahre für den VfB aktiv an der Platte. Das hat den Senior der Familie sehr glücklich und stolz gemacht.
Nicht nur im Sport war Herbert Matzkowitz ein Kämpfer.
Von frühester Kindheit an musste Herbert sein Leben selbständig meistern, was ihm half den frühen Tod seiner geliebten Frau zu überwinden. Trotz seiner Blindheit wollte er immer aktiv am Leben teilnehmen. So besuchte er viele Jahre sehr regelmäßig die Blindenstammtische in München und Freising (mit öffentlichen Verkehrsmitteln ohne größere Hilfe) und ließ nur äußerst ungern das Kaffeekränzchen mittwochs ausfallen. Er hatte seine eigenen Tricks und Kniffe gelernt, um den Alltag als nicht Sehender zu meistern. Mit seinem speziellen Blindenstock, ausgestattet mit einer Klingel, bewältigte er Einkäufe, S-Bahn- und Busfahrten und unternahm lange Spaziergänge oder Ausflüge. Er liebte es, anderen eine kleine Freude zu machen, in dem er kleine von ihm selbst gebastelte Pappschächtelchen mit Schokoladenriegeln oder anderem Naschwerk bestückt, an seine Freunde und Bekannten beim Seniorennachmittag der evangelischen Kirche oder bei anderen Veranstaltungen verteilte. Er selbst erfreute sich an gutem Kuchen und leckerem Essen, Chicken Masala beim Inder in Neufahrn war eines seiner Lieblingsgerichte.
Nun ist er von uns gegangen, sein stilles Schmunzeln, seine kleinen feinen Gesten des Dankes und sein freundliches Lächeln wird uns allen in Erinnerung bleiben.