Es war Top Secret was sich da am 21. März auf dem Gelände des VfB Hallbergmoos abspielte. Nur wenige waren eingeweiht: Tobias Bracht , seines Zeichens 2. Abteilungsleiter der VfB Fußballabteilung hatte gemeinsam mit einer Sportwerbeagentur alles hinter verschlossen Türen eingefädelt: Nationalspieler Thomas Müller gab auf dem Gelände des Stadions ein Stell Dich ein um für Werbezwecke mit der bekannten Farbfirma Caparol eine Challenge mit dem Thema: „Maler gegen Müller" aus zu kämpfen.
Schon Wochen vorher galt es für die VfB- Verantwortlichen, besonders Anna Klug, aktiv zu werden, denn die Firma Caperol suchte ein Sportgelände auf dem man auch große Flächen bemalen konnte. Als Hallbergmoos ausgewählt wurde galt es für die zweite Vorsitzende des VfB Verhandlungen mit der Gemeinde zu führen, um zu erreichen, dass die Stadion-Rückwand, die durch Graffitis verunstaltet war als Malfläche zur Verfügung gestellt werden konnte. Nach einigen Telefonaten mit Benjamin Henn und der Bauverwaltung gab es das o.k. und so stand den Werbeaufnahmen nichts mehr im Weg. Doch bevor es zur Challenge kam, wurden einen Tag zu vor PCR-Tests von allen Beteiligten, vom Kameramann bis zur Visagistin auf dem Gelände genommen und die Location , wie man auf gut Deutsch sagt ausgecheckt.
Am Sonntagmorgen startete man dann für alle verpflichtend mit FFP2 Maske das Werbeunternehmen Maler gegen Müller. Schon um 9.00 Uhr waren die meisten mit auf dem Gelände, wobei das Wetter leider nicht so richtig mitspielte. Als um 10.00 Uhr Thomas Müller eintraf, durfte er die Gästekabine allein in Besitz nehmen, denn er war ganz ohne Security angereist, nur ein Teil seines Managements war vor Ort.
„ Locker, lässig und ganz der Profi," so die zweite Vorsitzende Anna Klug zum Auftritt von Thomas Müller. „Er ist einfach sympathisch." Und Fußballabteilungsleiter Martin Gilch freute sich über die lobenden Worte Müllers zum Rasen, zur Anlage und zum Stadion. „ Leider hat Thomas Müller mein Angebot beim VfB Hallbergmoos zu spielen nicht angenommen, aber ich bleibe dran," erklärte er augenzwinkernd nach diesem Tag.
Dann ging es daran sich in zwei Disziplinen zu messen: Kicken und Streichen!
Thomas Müller bildete gemeinsam mit zwei Amateurfußballern von der SpVgg Mitterdorf ein Team und musste gegen drei absolute Vollprofis vom Malerbetrieb Neumann (Dinslaken) antreten. Die Challenge Kicken und Streichen startete mit Torwandschießen: Für das Team das häufiger traf, gab es einen Zeitvorsprung fürs Streichen und erwartungsgemäß ging Team MÜLLER in Führung. Mit 3 Minuten Vorsprung hieß es dann mit Hilfe einer Schablone den bunten Caparol-Elefanten auf der Stadionwand entstehen zu lassen . Doch hier konnte das Trio um Malermeister Alexander Neumann seinen eindeutigen Vorteil ausnutzen und knapp vor Team Müller das Werk beenden und die Challenge gewinnen. Aber gewonnen haben an diesem Sonntag viele: Der VfB und die Gemeinde einen kostenlosen Qualitätsanstrich mit Garantie von 13 Jahren, die Malermeister aus Dinslaken, die zeigen konnten, was Meister ihrer Branche drauf haben und Fußballer Thomas Müller mit seinen beiden Teamkollegen, die die Einsicht gewannen, dass der Ball und nicht der Pinsel ihr Metier sind. Und auch die Eingeweihten beim VfB konnten einen kleinen Sieg davon tragen. Obwohl es allen schwer gefallen war, hatte man es geschafft das ganze Unternehmen geheim zu halten und sich so als zuverlässiger und vertrauenswürdiger Vertragspartner gezeigt. Ein großen Dank dafür nochmal an alle Beteiligten, die dieses Vorhaben unterstützten.
Fotos:Björn Thar