Motiviert und in voller Stärke ist der VfB Hallbergmoos in die Vorbereitung gestartet. Der Tabellenzweite stapelt aber tief, die Konkurrenz habe aufgerüstet.
– „Es kribbelt überall", sagt der fußballverrückte Hallbergmooser Trainer Gedi Sugzda, und sein vielleicht noch fußballverrückterer Nebenmann Fredi Ostertag musste nichts sagen. Die Augen sprachen Bände. Beim Trainingsstart des Landesligisten VfB Hallbergmoos waren alle da und alle motiviert.
VfB Hallbergmoos: Konkurrenz in Landesliga Südost verstärkt sich
Sugzda trat aber trotz guter Vorzeichen bei den Zielsetzungen auf die Bremse, denn auch bei den Profis waren die Unberechenbarkeiten des Corona-Neustarts nicht zu übersehen. Hallbergmoos ist Zweiter, was auch mit den etwas mehr absolvierten Spielen zusammenhängt, und man hat einen nur um Nuancen veränderten Kader.
Das ist bei der Konkurrenz teilweise ganz anders. Während bei Freising ein Ex-Verletzter wie Andreas Hohlenburger gefühlter Neuzugang ist, hat der FC Töging gnadenlos eingekauft. Die Ex-Buchbacher Stefan Denk und Thomas Breu waren große Nummern in der Regionalliga und machen den Achten zum heißen Meistertipp. Sechs Punkte zu Hallbergmoos bei einem Spiel weniger ist für so einen aufgerüsteten Kader nicht das Drama.
VfB Hallbergmoos: Junge Talente Opitz und Mpatsios, Petschner könnte sofort helfenBeim VfB waren drei Neue dabei mit Johannes Petschner, Carl Opitz und Noah Mpatsios. Während Opitz und Mpatsios junge Talente mit langfristiger Planung sind, könnte Petschner schnell weiterhelfen. Der fiel beim ersten Training schon optisch auf durch das blaue Trikot seines Ex-Clubs Jahn Forchheim.
Trainer Gedi Sugzda bewertet die Neuen nicht überschwänglich: „Sie sind nett, sympathisch und zielstrebig." Er hatte beim Trainingsstart am Montagabend aber auch die gefühlten Neuzugänge wie Fabian Diranko oder Daniel Bauer im Blick. Als die beiden Stürmer gegen Ende der ersten Saisonhälfte lange fehlten, war der Sturm eher ein laues Lüftchen. Nun hofft der Trainer in vorderster Front wieder auf die volle Attacke.
Sugzda: Hoffen auf die goldene Eingebung des LandesvatersDer Coach hat aber auch auf den Außenbahnen noch einige Experimente. „Den offensiven Top-Außenbahnspieler haben wir nicht", sagt er. Aber Sugzda jammert nicht, überhaupt hat der Ex-Profi noch nie gejammert. Vielmehr hat er im Hinterkopf, den einen oder anderen Spieler auf ungewohnten Positionen auszuprobieren. Der moderne Fußballer muss für ihn mehrere Rollen spielen können. Und bei seinem in der Breite formidablen Kader sieht Sugzda für Hallbergmoos durchaus Vorteile, wenn man statt drei fünf Wechsel pro Spiel vornehmen kann.
Für die sechs angedachten Ligaspiele bis zur Winterpause haben die Hallbergmooser gleich acht Testspiele ausgemacht, um nach der Coronapause nun wieder richtig reinzukommen. „Jetzt hoffen wir mal auf die goldene Eingebung des Landesvaters", sagt Sugzda in Erwartung der Testspiel-Freigabe von Ministerpräsident Markus Söder.
Wenn das Grüne Licht da ist, dann geht es so richtig los beim VfB in einer etwas anderen Vorbereitung. Aber für Gedi Sugzda ist das kein Problem, „denn mittlerweile juckt es bei uns Fußballern schon überall".
Autor: NICO BAUER Quelle Freisinger Tagblatt 29.7.2020