Hallbergmoos – Die Nummer eins im Landkreis Freising ist bis auf Weiteres der VfB Hallbergmoos. Nach dem 1:1 im Hinspiel gab es gestern im Landesliga-Derbyrückspiel einen 2:1 (2:1)-Sieg des VfB. Der war aber durchaus glücklich.
Was war das denn gestern für ein erwärmender Start in das Derby? Die ersten 20 Minuten boten mehr Spektakel als an manchen Abenden das ganze Spiel. Erst vergab Freising beste Chancen, dann machte Hallbergmoos die Tore und führte 2:0.
Freisings Trainer Alex Plabst muss von seinem Glauben an den Fußballgott abgefallen sein. Die Gäste praktizierten ein brutales Pressing, zwangen den VfB in sein defensives 5-4-1-System. Dazu kamen drei richtige Bretter. Die erste Chance hatte Nikolaj Davydov, der Ferdi Kozel zu einer Glanzparade nötigte (4.). Bei den folgenden Abschlüssen von Domagoj Tiric hatte der Torwart richtig Dusel, denn in den Minuten sechs und zwölf krachte der Ball an die Latte. Bei einer SEF-Führung hätte sich kein Hallbergmooser beschweren können und dürfen.
Die Platzherren jedoch zogen ihre Lehren aus dem Start und machten das Spiel nach vorne schnell. Mit Daniel Bauer und Malcom Olwa-Luta hatten die Defensivleute des SEF so ihre Probleme. Der VfB konterte zweimal über die rechte Seite, zweimal stand ein freier VfB-Mann in der Mitte und verwertete. Beim 1:0 lupfte Malcom Olwa-Luta den Ball am Keeper vorbei, Torschütze war aber Daniel Bauer, der den gleichen Tor-Klau auf der Linie machte, wie zuletzt in der Champions League Adrian Ramsey, der Cristiano Ronaldo den Treffer wegnahm. Glück für den VfB, dass der Assistent nicht auf Abseits von Bauer entschied, aber vielleicht ging es auch ihm zu schnell.
Acht Minuten später konnte dann kein Freisinger mit dem Ex-Eittinger Bauer auf rechts mithalten, seine Hereingabe legte Thomas Edlböck klug in die Maschen. Jetzt führte der VfB, und der SEF wusste nicht so recht, warum. Nach diesem Kracherstart beruhigte sich die Partie bis zur Pause. Freising konnte das kraftraubende Pressing so nicht durchhalten, während Hallbergmoos mit der Dreierkette wieder mehr Kontrolle über das Spiel gewann. Ein 2:2 nach 45 Minuten wäre aber sicherlich gerechter gewesen.
Dieses 2:2 war aber noch nicht aus der Welt, denn die Freisinger schoben nach der Pause wieder gewaltig an. Acht Minuten mit mehreren Torabschlüssen folgte in der 53. Minute das überfällige Anschlusstor gegen die arg schwimmenden Hallbergmooser. Florian Schmuckermeier hatte getroffen.
Der SEF hatte noch genügend Zeit, und in der 68. Minute bot sich die erste Megachance zum Ausgleich, als der kurz zuvor eingewechselte Florian Machl gut einen Meter an einer Hereingabe und damit am sicheren 2:2 vorbei rutschte. In der 79. Minute hatte Schmuckermeier eine weitere Millionenchance, fabrizierte aber nur ein Schüsschen in die Arme von Torwart Kozel, bei dem sich die Hallberger letztlich bedanken konnten, dass die Punkte im eigenen Stadion blieben. Auch in der Schlussphase hatte Gelbschwarz noch Möglichkeiten.
Parallele zur Halbzeit eins: Mit fortschreitender Spielzeit brachte der VfB wieder mehr Ruhe ins Spiel und kontrollierte das Geschehen. Am Schluss siegte der Glücklichere und feierte den dritten Arbeitssieg in Serie. Ganz nebenbei hat der VfB zur Spitze aufgeschlossen.
Quelle Freisinger Tagbaltt/Autor Nico Bauer 9.11.2019