Léon Schmit hat mit Luxemburg schon gegen Italiens Talent Sandro Tonali gekickt. Jetzt zieht es Schmit zum VfB Hallbergmoos in die Bayernliga.

Hallbergmoos – Wenn der Fußball-Bayernligist VfB Hallbergmoos am 10. Januar das Training aufnimmt, dann gibt es nicht nur drei neue Coaches, sondern auch einen weiteren Hoffnungsträger im Kreis des kickenden Personals. Sportlicher Leiter Anselm Küchle hat mit dem Luxemburger U21-Nationalspieler Léon Schmit den ersten Neuzugang in der Winterpause präsentiert.

Der 20-Jährige ist für sein Studium an der TU München umgezogen und suchte deshalb einen neuen Verein, für den er sich mit 56 Einsätzen (fünf Tore) in der BGL Ligue, der Ersten Liga in Luxemburg, empfohlen hat. Gerüchten zufolge beschäftigte sich auch Drittligist TSV 1860 München mit dem jungen Fußballer, der als Linksverteidiger ausgebildet wurde, mittlerweile aber als ziemlich vielseitig gilt. Der schnelle Schmit kann offensiv auf der Außenbahn eingesetzt werden, hat jedoch auch bereits gute Partien im zentralen Mittelfeld abgeliefert.

Elf Einsätze in der EM-Qualifikation

Vor der Winterpause war Léon Schmit schon zu einem Probetraining im Stadion am Airport zu Gast – und überzeugte in allen Bereichen. Anselm Küchle betonte, dass der junge Mann menschlich sehr angenehm sei und auch in dieser Hinsicht gut in das gewachsene Team des VfB Hallbergmoos passe. Der 20-Jährige habe ihn ganz schnell überzeugt, zumal er sich auch auf hohem Niveau schon durchgesetzt habe.

Neben den 56 Erstliga-Spielen bei seinem Verein US Hostert kann Schmit auch die Erfahrung aus elf Partien in der EM-Qualifikation für die U21-Nationalmannschaft aufweisen. Hier spielt er zusammen mit jungen Kickern, die teilweise bei deutschen Bundesligisten (Bayern, Mönchengladbach, Mainz) unter Vertrag stehen. Für Léon Schmit war der 2:1-Sieg gegen Armenien ein Highlight, aber auch die überaus achtbare 0:3-Niederlage gegen die U21-Auswahl von Italien. Dort traf Schmit unter anderem auf Sandro Tonali vom großen AC Mailand, dessen Marktwert auf 27 Millionen Euro geschätzt wird. Der neue Spieler des VfB Hallbergmoos steht laut Internetportal transfermarkt.de aktuell bei 100 000 Euro.

VfB Hallbergmoos auf der Suche nach einem Brecher

Diese ersten Schritte einer internationalen Karriere werfen zudem die Frage auf, ob der VfB Hallbergmoos in den kommenden Jahren auf Abstellungsprämien der UEFA hoffen darf. Hier sieht Küchle wenig Chancen und verweist darauf, dass beispielsweise der luxemburgische Nationalspieler Leandro Barreiro vom Bundesligisten Mainz einen Wert von elf Millionen Euro hat. Léon Schmit sei da sehr realistisch und habe nicht die großen Profiträume im Hinterkopf. Wenn sich der Linksverteidiger in der A-Nationalmannschaft von Luxemburg durchsetzen möchte, dann wären derzeit Dirk Carlson (Erzgebirge Aue) oder Mica Pinto (Sparta Rotterdam) die beiden großen Konkurrenten.

So oder so: Die Hallbergmooser haben für die zweite Saisonhälfte mit dem Neuzugang zahlreiche Möglichkeiten – und wahrscheinlich folgt auch noch mindestens ein weiterer Transfer. Der Bayernligist schaut sich weiterhin intensiv nach einem Brecher für das Sturmzentrum auf dem Markt um. Solch ein Spielertyp ist derzeit im Kader nicht vorhanden – auch ein Grund, weshalb die Mannschaft teilweise zu viele Chancen liegen ließ. Vielleicht kann Léon Schmit hier aber auch etwas mithelfen. Der flinke Linksfuß hat einen guten Schuss und durchaus Zug zum Tor.

Quelle: Freisinger Tagblatt   Autor : Nico Bauer