Von cob auf Donnerstag, 16. September 2021
Kategorie: Fußball Herren I

3:3-Spektakel bei Regensburg II: Hallbergmooser Remiskönige auf der Überholspur

Das Spiel hätte auch 5:5 ausgehen können: Der VfB Hallbergmoos hat beim SSV Jahn Regensburg II ein 3:3 geholt und damit die direkten Abstiegsplätze verlassen.

Regensburg/Hallbergmoos – Fünf Spiele ohne Niederlage haben positive Auswirkungen auf den Abstiegskampf, auch wenn vier Unentschieden dabei sind. Durch den Punktgewinn beim spektakulären 3:3 (2:2) am Mittwochabend beim SSV Jahn Regensburg II haben die Bayernliga-Fußballer des VfB Hallbergmoos die Rote Laterne abgegeben. Das Team überholte den VfR Garching sowie den TSV Schwabmünchen – und steht mit Relegationsrang 17 erstmals oberhalb der beiden direkten Abstiegsplätze.

Ein Fußballspiel, das erst einmal von gegenseitigem Abtasten geprägt ist? Langweilig, dachten sich die Regensburger Reserve und der VfB Hallbergmoos. Letztlich war es eher überraschend, dass es zur Pause nur 2:2 stand und nicht 3:3 oder 4:4. In dieser irren Bayernliga-Partie, die mit offenem Visier geführt wurde, war alles möglich. Vorne hui, hinten pfui.

Fabian Dirankos doppelter Pfostentreffer

In den ersten zehn Minuten schlug das Pendel stark Richtung Hallbergmooser Tor aus: Regensburg legte los wie die Feuerwehr und hatte schnell die ersten Abschlüsse. Die Führung für die Heimmannschaft schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Aber dann kam Fabian Diranko: In der 14. Minute tanzte er seinen Gegenspieler aus und zog zum 1:0 ab. Fünf Minuten später war er auf dem Weg zum Doppelpack, doch sein Schuss sprang über beide Pfosten zurück ins Feld.

Danach war Regensburgs Torjäger Thomas Stowasser an der Reihe: Er bekam den Ausgleich mit einem Elfmeter auf dem Silbertablett serviert (25.) und wurde wenig später auch noch herzlich zum Führungstreffer eingeladen. Der VfB war bei einem langen Flachpass in der Mitte offen, wie es sonst nur A-Klassisten passiert (34.). Das Tor war jedoch genauso billig wie der neuerliche Ausgleich noch vor der Halbzeit: Eine eher harmlose Hereingabe klatschte der Torwart nach vorne ab – und Simon Werner nahm das Geschenk dankend an (37.).

Abwehrverhalten? Mangelhaft

Nach der Pause stellte sich die spannende Frage, was die Trainer in welcher Lautstärke in der Kabine gesagt hatten und ob es fortan spürbare Abwehraktivitäten geben würde. Die erste Antwort lieferte Fabian Diranko, der mit einem Drehschuss aus 20 Metern traf (46.). Diesmal lenkte der linke Pfosten den Ball ins Tor. Doch nur 120 Sekunden später machte Profi-Leihgabe Jann-Christopher George (117 Spiele in der 2. Bundesliga, 22 Tore) den Ausgleich. Das sah von der Leichtigkeit und vom Abwehrverhalten her mehr nach unterklassigem Freundschaftsspiel als nach Bayernliga-Partie aus.

Der VfB Hallbergmoos ist endgültig in der Liga angekommen

Aber dann passierte doch noch das, was fast undenkbar schien: Auf beiden Seiten kümmerten sich die Akteure in der Nähe des eigenen Kastens um das Verhindern von Gegentoren. Gefühlt hatten die Regensburger etwas mehr vom Spiel und waren mit ihren Abschlüssen dem siebten Treffer näher. VfB-Keeper Ferdi Kozel war allerdings auf dem Posten – und fünf Minuten vor dem Ende hatte das Team Glück, als ein Schuss knapp drüber ging. Dafür konnte der Jahn-Torwart in der 88. Minute einen Versuch des eingewechselten Andre Gasteiger nur mit allergrößter Mühe abwehren.

Fazit: Ein 5:5 hätte das Spiel tatsächlich besser beschrieben als ein 3:3. Aber der VfB Hallbergmoos ist mit nun schon fünf Partien ohne Niederlage in der Liga angekommen und wird mit seinen Auftritten immer mehr zum belebenden Element.

Spielstatistik

SSV Jahn Regensburg II – VfB Hallbergmoos 3:3 (2:2)

Aufstellung: Kozel – Zeisl, Opitz, Giglberger, Mühlrath – Kostorz, Petschner (75. Edlböck), Krause, Werner (67. Bauer) – Diranko (90. Beetz), Aygün (59. Gasteiger).
Tore: 0:1 Diranko (14.), 1:1 Stowasser (25./Foulelfmeter), 2:1 Stowasser (34.), 2:2 Werner (37.), 2:3 Diranko (46.), 3:3 George (48.).
Gelbe Karten: Petschner, Kostorz.
Schiedsrichter: Hendrik Hufnagel (SV Lenzfried).
Zuschauer: 130.

Quelle: Freisinger Tagblatt Autor: Nico Bauer